Excel Such- und Bezugsversionen I - itService Thomas Käflein

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Excel Such- und Bezugsversionen I

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Beim Arbeiten mit Excel ergibt sich immer wieder die Situation, dass Sie Daten in einer Tabelle abhängig von einem bestimmten Wert suchen möchten. Hier kommen Funktionen aus der Kategorie Matrix zum Einsatz.Man könnte diese Funktionen ebenso als Nachschlage- und Verweisfunktionen bezeichnen, dienen Sie doch dem oben erwähnten Zweck, der Suche bzw. dem Nachschlagen nach Werten.
Je nach Zweck und Anwenderkönnen kommen in der Praxis verschiedene Funktionen zum Einsatz. In diesem Workshop erfahren Sie, wofür sich die Funktionen SVERWEIS (bzw. WVERWEIS) eignen und wie Sie gekonnt mit diesen arbeiten.
Beispiel 1
Im ersten Beispiel gehen wir von einer Umsatztabelle aus, in der Mitarbeiter mit deren erzieltem Umsatz aufgelistet sind. Anhand einer Staffeltabelle soll jeder Mitarbeiter die entsprechende Provision erhalten. Beide Tabellen sind hier nebeneinander auf einem Tabellenblatt angeordnet. Die Tabellen müssen sich nicht zwingend auf einem Blatt befinden, sie können sich auch auf verschiedene Tabellenblätter verteilt sein. Mit entsprechenden Anweisungen ist sogar eine Speicherung in einer separaten Arbeitsmappe möglich.
Matrixfunktionen - erstes Beispiel
Da in diesem Beispiel eine Staffeltabelle (von Betrag x bis Betrag y gilt Provisionssatz z) vorliegt, verwenden wir die Funktion SVERWEIS (bzw. WVERWEIS).
Die Funktion SVERWEIS wird bei Matrizen verwendet, bei der die Daten untereinander (senkrecht) angeordnet sind, WVERWEIS entsprechend bei Daten in horizontaler (waagerechter) Anordnung.
Beide Funktion sind, von der Ausrichtung abgesehen, identisch im Aufbau
=SVERWEIS(Suchkriterium, Matrix, Spaltenindex, [Bereich_Verweis])
=WVERWEIS(Suchkriterium, Matrix, Zeilenindex, [Bereich_Verweis])
Was bedeuten diese Parameter?
  • Suchkriterium
    Mussparameter.
    Gibt das Kriterium an, nach dem in der ersten Spalte/Zeile der Matrix gesucht weren soll. In unserer Tabelle z.B. der Umsatz in Höhe von 120.000€ aus Zelle B2.
  • Matrix
    Mussparameter.
    Der Zellbereich der die Daten enthält, in denen nach dem Suchkriterium gesucht werden soll. In obigem Beispiel ist das der Zellbereich F3:G13.
    Ob Sie bei der Angabe der Matrix die Überschrift mit einbeziehen oder nicht bleibt Ihnen überlassen, solange Excel die Überschrift als solche erkennen kann.
  • Spaltenindex (SVERWEIS) / Zeilenindex (WVERWEIS)
    Mussparameter.
    Gibt an, aus welcher Spalte/Zeile das Ergebnis zurückgegeben werden soll. In obigem Beispiel wäre das Spalte 2.
    Die Angabe muss numerisch erfolgen (also im Beispiel nicht G), wobei jede Matrix mit Spalte 1 beginnt und durchnummeriert wird, gleichgültig in welcher Excel-Spalte sie tatsächlich steht.
    Dies hat den Vorteil, dass man mit diesem Index rechnen kann (dazu später mehr).
  • Bereich_Verweis
    Optionaler Parameter.
    Hier geben Sie an, ob Sie bei der Suche eine ungefähre oder eine genaue Übereinstimmung suchen. Die Angabe erfolgt als logischer Wert (WAHR bzw. FALSCH). Wird kein Parameter angegeben, setzt Word den Parameter WAHR unsichtbar ein.
    Für eine ungefähre Übereinstimmung muss die Matrix nach der ersten Spalte aufsteigend sortiert sein!
    Liegt eine Staffeltabelle wie im Beispiel vor, suchen Sie nach der ungefähren Methode, bei Nummern, Namen etc. generell nach genauer Übereinstimmung.
Nun aber zur Lösung unserer Aufgabe.
    1. Markieren Sie Zelle C2
    2. Rufen Sie den Funktionsassistenten und dort die Funktion SVERWEIS auf (alternativ fangen Sie an, die Funktion einzugeben. Excel ergänz Ihre Eingaben und hilft Ihnen dadurch).
    3. Suchkriterium: B2
    4. Matrix: $F$3:$G$13 (als absoluten Zellbezug definieren, damit die Formel kopiert werden kann)
    5. Spaltenindex: 2
    6. Bereich_Verweis: leer (oder WAHR)
    7. Return; Als Ergebnis erscheint 2%, da der Betrag in der Staffel in den Bereich von 100.000€ bis 149.999€ passt.
    8. Kopieren Sie die Formel in die Zellen unterhalb bis zum Ende.
Sie sehen, die Funktion SVERWEIS ist einfach zu handhaben (wenn man verstanden hat, was die Parameter bedeuten) und hilft in vielen Fällen schnell weiter.
Beachten Sie, dass bei ungefährer Übereinstimmung der Wert des Suchkriteriums nicht kleiner sein darf als der kleinste Wert in der Matrix. Andernfalls erhalten Sie den Fehlerwert #NV (Nicht Vorhanden).
Beispiel 2
Im zweiten Beispiel suchen wir in einer Artikelliste anhand einer Artikelnummer nach dem jeweiligen Artikelnamen und dem Preis. Hier muss selbstredend exakte Übereinstimmung vorliegen, da eine Suche wie in Beispiel 1 wenig Sinn ergäbe.
exakte Suche ist angebracht
In dieser Tabelle wird in Zelle F3 eine Artikelnummer (Suchkriterium) eingegeben, diese Nuimmer in der ersten Spalte der Matrix im Bereich A2:C13 gesucht. Das Ergebnis soll in Zelle F4 (Artikelbezeichnung) und nach einer weiteren Suche in F5 (Einzelpreis) ausgegeben werden.
Damit die Formel schneller kopiert werden kann, sind alle Bezüge absolut angegeben. so kann durch Ändern des Spaltenindex die Formel leicht angepasst werden.
Der Parameter FALSCH (oder 0) muss manuell eingegebe werden. Unsere Formeln für die Bezeichnung und den Preis lauten demnach
=SVERWEIS($F$3;$A$2:$C$13;2;FALSCH)
=SVERWEIS($F$3;$A$2:$C$13;3;FALSCH)
Dies funktioniert hervorragend - außer, wenn Sie eine Nummer eingeben, die es in der Matrix nicht gibt. In diesem Fall erhalten Sie den Fehlerwert #NV.
Wollen Sie Fehlerwerte bei falsch eingegeben Werten abfangen, so bieten sich zwei Möglichkeiten an: Begrenzung der Eingabewerte mit der Datenüberprüfung (Register Daten, Abschnitt Datentools, Befehl Datenüberprüfung) oder aber durch gezieltes Abfangen der Fehlermeldung. Letzteres werden wir hier anwenden.
Wird bei genauer Überprüfung kein passender Wert gefunden, erhalten Sie den Fehlerwert #NV. Diesen Fehlerfall prüfen wir mit einer Funktion und geben im Fehlerfall eine entsprechende Meldung aus. Die hierfür verwendete Funktion heißt ISTNV bzw. ab Excel 2013 WENNFEHLER:
  • Formel bis einschließlich Excel 2010
=WENN(ISTNV(SVERWEIS($F$3;$A$2:$C$13;2;FALSCH));"falsche Artikel-Nr.";SVERWEIS($F$3;$A$2:$C$13;2;FALSCH))
  • Formel ab Excel 2013
=WENNFEHLER(SVERWEIS($F$3;$A$2:$C$13;2;FALSCH);"falsche Artikel-Nr.")
Syntax der Funktion: =WENNFEHLER(Wert;Wert_falls_Fehler)
Im Fehlerfall erhalten Sie jetzt eine Meldung, die den Grund für den Fehler angibt:
Meldung im Fehlerfall
Beispiel 3
Im dritten Beispiel sehen wir die Funktion SVERWEIS mit berechneter Spaltenangabe.
Wieder ist eine Umsatztabelle mit einer Staffeltabelle im Spiel. Diesmal geht es aber um Rabattsätze. Außerdem haben Sie Ihren Kunden verschiedene Rabattstufen eingerichtet. Insgesamt gibt es drei Stufen. Abhängig von der jeweiligen Stufe soll der Wert aus der betreffenden Spalte der Staffeltabelle ermittelt werden. Wir müssen also nicht nur die Höhe des Umsatzes berücksichtigen, sondern auch die jeweilige Rabattstufe.
Staffeltabelle mit variabler Spaltenangabe
Wie erreichen wir eine dynamische Spaltenzuordnung? Nun, wir verweisen auf Spalte C, in der die Rabattstufe des Kunden steht und addieren zu dieser den Wert 1. Warum 1? Die Matrix beginnt bei Spalte 1, danach kommen die weiteren Spalten. Hat ein Kunde Stufe 1, muss der Wert aus der zweiten Spalte entnommen werden, hat er 2, dann wird der Wert aus Spalte 3 geholt etc.
Unsere Formel in Zelle D2 lautet also:
=SVERWEIS(B2;$F$2:$I$7;1+C2)
die fertige Tabelle mit variabler Spaltenzuordnung
Anwendungsgebiete für derartige Konstrukte sind Einkomensteuertabellen (Steuerklassen), Versicherungstabellen etc.
In diesem Workshop haben Sie gesehen, wie Sie die Funktion SVERWEIS sinnvoll anwenden können. In einem weiteren Workshop lernen Sie die Funktionen INDEX und VERGLEICH kennen, die gemeinsam flexibler sind als SVERWEIS und einige kleine Schwächen dieser Funktion ausgleichen können.
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